Den berühmt-berüchtigten Erfolg über Nacht gibt es nicht. Was einen Menschen auf Dauer erfolgreich macht, ist das tag-tägliche Wiederholen bestimmter Routinen die auf das jeweilige Ziel der Person einzahlen und somit den Erfolg langfristig mit sich bringen. Auffällig ist, dass viele Personen, die man nach allgemeiner Definition als höchst erfolgreich bezeichnen würde, die gleiche Art von Routinen in ihren Alltag integriert haben. Welche Routinen das sind, fasse ich im Folgenden für euch zusammen.
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1. Den Tag planen / Struktur in den Alltag bringen
“Entweder Du hast den Tag im Griff oder der Tag hat Dich im Griff!”
Renate Karle
Viele erfolgreiche Menschen planen ihren Tag in Zeiteinheiten. Sicher hast du das auch schon mal festgestellt: Wenn du dir eine Liste mit Aufgaben für den nächsten Tag machst, dann bist du deutlich produktiver, als wenn du einfach in den Tag hineinlebst und die Tasks einfach auf dich zukommen lässt. Wenn du die Task-Planung jetzt also auch noch an den Faktor Zeit bindest, resultiert das Ganze in einem enormen Produktivitätsboost.
Mach dir also z.B. am Vorabend jedes Tages Gedanken, was du am nächsten Tag schaffen willst und plane die Tasks als Kalendereintrag. Lege die Aufgabe, die am meisten Energie erfordert, direkt auf den ersten Kalenderslot in deiner Produktivitätszeit und plane nicht zu viele Aufgaben für einen Tag (Drei bis maximal fünf). Reserviere außerdem ausreichend Zeit für Pausen. Ein guter Anhaltspunkt ist z.B. die Pomodoro-Technik bei der du auf 25 Minuten konzentriertes Arbeiten immer fünf Minuten Pause einplanst.
Aus der Praxis
- Benjamin Franklin hatte eine besonders interessante Methode, um seinen Tag zu planen (Quelle: blueprints.de):
- Stehe früh auf um zu lesen und zu schreiben.
- Setze dir persönliche Lern- bzw.
Wachstumsziele und kontrol-
liere deren Erfüllung. - Prüfe deine Ideen in Experimenten.
- Nutze den Morgen und den Abend für Reflexionsfragen.
- Viele High-Performer planen ihre Tage sogar bis auf Minuten-Basis herunter. So sagte zum Beispiel die Olympia-Turnerin Shannon Miller in einem Interview: „Bis heute halte ich mich an einen Terminkalender, der fast von Minute zu Minute durchgeplant ist.“ (Quelle: BI)
2. Achtsamkeitspraxis
Eine Thematik, die ebenfalls eine große Rolle im Leben vieler außerordentlichen Persönlichkeiten spielt, ist eine regelmäßige Achtsamkeitspraxis. Mit Achtsamkeitspraxis ist dabei eine gleichbleibende, monotone, wiederkehrende Tätigkeit gemeint, anhand derer man sich eine kurze Auszeit nimmt, um einfach nur bewusst wahrzunehmen, was in diesem Moment ist. Das kann z.B. ein Spaziergang am Morgen, Meditation, Yoga oder auch eine andere Art des bewussten Wahrnehmens sein.
Meiner Meinung nach ist es wichtig, dafür eine Tätigkeit zu wählen, die nicht körperlich anstrengend ist. Denn es soll darum gehen, den Geist zu trainieren und nicht den Körper. Die Aufgabe dabei ist, die mentalen Fähigkeit zu entwickeln, sich nacheinander ausschließlich auf seinen Körper und seine Umgebung zu konzentrieren und alles andere auszublenden. Man wird dabei die Erfahrung machen, dass die Gedanken abschweifen und das ist auch völlig normal. Die Herausforderung liegt darin, dies zu bemerken und die Aufmerksamkeit wieder zurück auf seinen “Anker” (z.B. den eigenen Atem) zu lenken.
Der Vorteil einer solchen Achtsamkeitspraxis ist, dass sie enorm dabei hilft, Stress zu lösen, innere Ruhe zu aktivieren und den Turbulenzen des Alltags für ein paar Minuten zu entfliehen, um Kraft zu tanken. Ausführlichere Infos zu meiner persönlichen Achtsamkeitspraxis findest du hier.
„Das Denken ist die Basis von allem. Es ist wichtig, dass wir jeden unserer Gedanken mit dem Auge der Achtsamkeit erfassen.“
Thich Nhat Hanh
Aus der Praxis
- Die Gründerin der Huffington Post meditiert seit Jahrzehnten täglich und erklärt, dass für sie die Essenz ihres Achtsamkeitstraining, das bessere Zusammenspiel von Empathie auf der einen und Konzentration auf der anderen Seite sei. Mit der Meditation habe sie eine Methode gefunden, Herz und Geist miteinander zu verbinden und selbst unter hektischen Umständen ruhig und gegenwärtig zu bleiben. (Quelle: markenrebell.de)
- Von vielen erfolgreichen Menschen ist bekannt, das[s] sie meditieren. Unter ihnen beispielsweise Künstler und Schauspieler wie Tom Hanks, Paul McCartney, Jennifer Anniston oder Jeff Bridges. Aber auch Business-Größen wie Rupert Murdoch, Evan Williams (Twitter-Mitbegründer) oder Ford Präsident Bill Ford haben begriffen wie wichtig ein regelmäßiges Training für den Geist ist. (Quelle: markenrebell.de)
3. Bringe Reflexion in deinen Alltag
Eine andere Sache, die bei vielen Erfolgreichen eine große Rolle spielt, ist Reflexion. Wer erfolgreich ist, der ist meistens unzählige Male hingefallen und wieder aufgestanden. Wer in solchen Situation seine Fehler nicht reflektiert, um daraus zu lernen und stärker zu werden, der steckt schnell in einer Sackgasse.
Somit ist es extrem hilfreich, sich der Essenz jedes Tages bewusst zu werden, um daraus zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Das kann man z.B. durch ein Journal praktizieren, im Rahmen dessen man täglich Reflexionsfragen beantwortet. Weitere Infos und Impulse dazu findest du hier.
Ich selbst nutze dazu zum Beispiel seit einigen Wochen die App Reflectly, was den Vorteil mit sich bringt, Statistiken zu seinen Aufzeichnungen sehen zu können, was wiederum Rückschlüsse zur eigenen Persönlichkeit ermöglicht.
Aus der Praxis
- „Um die besten Ergebnisse zu erzielen, müsst ihr darüber reflektieren, wo ihr gewesen seid, wo ihr jetzt seid und wo ihr hin wollt“, sagt die Arbeitsplatzexpertin Lynn Taylor. (Quelle: BI)
4. Halte dich fit
“Mens sana in corpore sano” – der Spruch ist uralt und bedeutet “Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper”. Aber er ist genauso alt wie richtig. Im Leben der meisten super erfolgreichen Persönlichkeiten spielt Sport eine große Rolle.
Abgeleitet von den Sport-Gewohnheiten der Erfolgreichen kann man dazu vier wichtige Grundsätze ableiten:
1. Wichtig ist gar nicht mal unbedingt was, wo und wie du Sport machst, wichtig ist in erster Linie die Regelmäßigkeit. Versuche dich mindestens drei mal die Woche 30 Minuten sportlich zu betätigen.
2. Kontinuität ist wichtiger als Intensität.
3. Welchen Sport auch immer du verfolgst, versuche Progression zu erreichen – das heißt: versuche, je nachdem welche Sportart du verfolgst, stärker, schneller, ausdauernder oder flexibler zu werden.
4. Überwinde regelmäßig deine mentalen Grenzen, erste Priorität sollte aber deine körperliche Gesundheit haben.
Aus der Praxis
- Richard Branson hat gleich eine Reihe von Lieblingssportarten. Dazu zählen Bikram Yoga, Joggen und Klettern. (Quelle: mitfokus.de)
5. Entwickle eine feste Morgenroutine
Viele erfolgreiche Persönlichkeiten haben eine feste Morgenroutine, die sie jeden Tag nach dem gleichen Schema praktizieren. Das ist alleine deshalb schon sinnvoll, weil das die Entscheidungskraft schont, die wir jeden Tag nur in begrenztem Maße zur Verfügung haben. Wir müssen nämlich nicht entscheiden, wie wir unseren Morgen gestalten und welche Schritte wir nacheinander durchlaufen, wenn das Programm feststeht.
Interessant ist dabei, dass viele High-Performer extrem früh aufstehen, kalt duschen oder die frühen Morgenstunden dafür nutzen, um 30-60 Minuten zu lesen. Letzteres finde ich persönlich sehr sinnvoll, da man am Morgen die geistigen Kapazitäten hat, um Wissen gut aufzunehmen. Am Abend hat man dies nicht, weshalb ich es auch begrüße, früher schlafen zu gehen (zwischen 21 und 22 Uhr) und dafür die Morgenstunden produktiv zu nutzen.
Aus der Praxis
- Apple-Chef Tim Cook zum Beispiel stellt seinen Wecker stets auf 3:45 Uhr. Dann fängt er an, E-Mails zu lesen. (Quelle: BI)
- Der Virgin-Gründer und Milliardär Richard Branson steht jeden Morgen um 5 Uhr auf. Und das auch am Wochenende. Er nutzt die frühen Morgenstunden zum Sport und dafür, Zeit mit seiner Familie zu verbringen. (Quelle: mitfokus.de)
- Twitter-Gründer Jack Dorsey geht um 5.30 Uhr joggen. Der Disney-Chef Robert Iger trainiert im Fitnessstudio. (Quelle: BI)
Abschließend kann man also festhalten, dass man mit Struktur und guten Gewohnheiten einen Tag maximal produktiv gestalten kann. Oder wie man anders sagen könnte:
“Wer den Tag plant, gibt ihm Seele.”
Hier haben wir für dich festgehalten, wie du Routinen aufbauen kannst.
Ein Beitrag von Niklas