Achtsamkeit 12. August 2017

Was ist Glück und wie finde ich es?


Thema dieses Artikels ist eine etwas abstrakte Betrachtung einer der wohl grundlegendsten Fragen, die man sich überhaupt stellen kann. Es scheint so logisch und irgendwie ist es das auch doch nicht: Was ist Glück? Und ist die Antwort auf die Frage wirklich so einfach, wie man zunächst denkt?

– Lesezeit: 5 Minuten –

 

Glück muss von Innen kommen.

Die erste Idee die einem dazu in den Kopf kommt, ist wohl, dass Glück für jeden etwas anderes ist. Doch irgendwie ist trotzdem nicht klar, woher es eigentlich kommt. In unserem Artikel mit dem häufigsten Grund, warum jemand nicht glücklich ist, haben wir bereits darüber geschrieben, dass wahres Glück von Innen kommen muss. Und das ist mit Sicherheit auch ein ganz wesentlicher Punkt. Wer das Glück in dem sucht, was andere einem als Glück zu verkaufen versuchen, der wird am Ende sicher nicht seine wahre Erfüllung finden. Wer das Fundament für sein individuelles Glück jedoch auf das aufbaut, was aus seinem Inneren kommt, der wird es auch finden. Damit ist schon mal Punkt 1 klar – Glück muss von Innen kommen. Doch wie komme ich da dran?

 

Still sein, um sich selbst zuzuhören.

Klar ist, dass ich die Voraussetzungen für mein persönliches Glück in mir trage. Ich muss sie jedoch finden und verstehen. Anders gesagt, ich muss die Antwort auf die Frage entdecken, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, dass ich mein persönliches Glück erfahren kann. Oder nochmal anders gesagt: Ich muss herausfinden, was ich im Leben will. Und genau das ist in der heutigen Welt der unendlichen äußeren Einflüsse so unglaublich schwierig geworden. Stell dir vor, dein eigenes Ich steht vor dir und versucht dir die Bedingungen für dein Glück zuzuflüstern, doch du hörst es einfach nicht, weil die Kulisse um dich herum aus Menschengebrüll, Musik, Werbung und klingelnden Smartphones dies unmöglich macht. Eine passende Metapher für die beschriebene Situation.

Somit muss ich lernen, in Momenten der Ruhe oder Achtsamkeit zu mir selbst zu finden und still zu sein, um mir selbst zuzuhören. Das funktioniert gut zum Beispiel durch Meditation oder bei ruhigen Momenten mit geliebten Menschen oder alleine.

 

Keine Angst haben, falsche Wege zu gehen.

In mir selbst werde ich jedoch viel mehr Tendenzen als konkrete Antworten finden. Ich werde Impulse wahrnehmen, denen ich folgen und Dinge ausprobieren sollte. Dabei darf ich keine Angst haben, falsche Wege zu gehen und mir selbst einzugestehen, wenn ich eben eine falsche Richtung eingeschlagen habe. Und darin liegt die nächste Schwierigkeit. In einer Gesellschaft, in der Scheitern und Fehler machen bis heute als schlecht und falsch gelten, ist es nicht einfach, sich und anderen einzugestehen, dass man nicht auf dem richtigen Weg ist. Doch die Wahrscheinlichkeit, im ersten Versuch direkt auf dem exakt richtigen Weg zu landen, ist sehr gering.

 

Setze dich niemals unter Druck

Manche Menschen finden dennoch recht schnell den richtigen Weg. Manche Menschen finden ihn erst sehr spät. Manche Menschen finden ihn nie. Die, die ihn nie finden, sind oftmals die, die die Augen vor der Wirklichkeit verschließen, Veränderungen scheuen und sich im Zusammenhang mit Veränderungen selbst so sehr unter Druck setzen, dass sie lieber das langfristige Leid ertragen, um den kurzfristigen Schmerz zu vermeiden.

Und das ist auch noch absolut verständlich – auf der einen Seite ist der Mensch selbst ein Energiesparer und nichts erfordert mehr Kraft als tiefgreifende Veränderungen der Lebensumstände. Hinzu kommt, das das Umfeld in der Regel ebenfalls nicht mag, wenn sich jemand verändert. Auf der einen Seite – und das betrifft besonders die Menschen, die mich lieben – um mich vor möglichen Gefahren zu beschützen; auf der anderen Seite aber auch oftmals, um nicht durch irgendwelche Konstellationen in die Drucksituation zu kommen, sich selbst verändern zu müssen.

Wenn ich also merke, dass ich unglücklich mit meinem aktuellen Weg bin, dann darf ich mich nicht unter Druck setzen. Selbst wenn ich schon in höherem Alter bin, ist das keine Schande. Entscheidend ist, jede Erfahrung im Leben – auch auf den Wegen, die nicht zu meinem persönlichen Glück führen – als persönlichen Gewinn zu betrachten und den Mut aufzubringen, den kurzfristigen Schmerz der Veränderung für das langfristige Glück der für mich erfüllenden Lebensumstände in Kauf zu nehmen. Und selbst wenn ich erst spät im Leben meinen Weg zum Glück finde, dann ist das niemals eine Schande.

 

Somit könnte man also eine etwas abstrakte Anleitung aufstellen, die einen zum persönlichen Glück führten kann:

1. Ich muss verstehen, dass die zu erfüllenden Bedingungen für wahres Glück aus meinem Inneren kommen und nicht in Form dessen existieren, was mir andere als Glück verkaufen wollen.
2. Ich muss still sein, um mir selbst zuzuhören und Impulse wahrzunehmen, die mir mögliche Wege zu meinem Glück aufzeigen.
3. Ich muss Dinge ausprobieren und darf keine Angst davor haben, falsche Wege zu gehen und muss den Mut aufbringen mir selbst einzugestehen, wenn der eingeschlagene Weg nicht der richtige ist.
4. Ich muss verstehen, dass der kurzfristige Schmerz der Veränderung im Sinne des langfristigen Glücks in Form der für mich richtigen Lebensumstände absolut lohnenswert ist.
5. Egal was passiert – ich darf mich niemals unter Druck setzen.

 

In einer abschließenden Betrachtung, lässt sich die Antwort auf die Frage, was Glück ist unserer Meinung nach mit folgenden Satz zusammenfassen:

Glück im Ideal ist der Zustand, in dem die äußeren Umstände des Lebens perfekt zu den inneren, veranlagten Bestimmungen passen.


Ein Beitrag von Niklas


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